Geselligkeit und Tradition seit Generationen.

Unsere Geschichte

Gegründet als kleines „Bräustibl“ für durstige Bräuburschen, zunächst der Tegernseer Klosterbrauerei und später des Herzoglich Bayerischen Brauhauses, ist das Tegernseer Bräustüberl längst eine der bekanntesten Wirtschaften Bayerns. Geprägt vor allem von der Vielschichtigkeit seiner Gäste, die hier früh ein einmaliges Klima aus bewahrender Tradition und toleranter Offenheit schufen: Während der Regierungszeit von König Max I. Joseph, zugleich erster Wittelsbacher Brauherr in Tegernsee, trafen Einheimische hier auf europäischen Hochadel, es folgten Sommerfrischler und Künstler, Schöne, Reiche, Wichtige und ganz Normale.

Ins Bräustüberl fanden – und verliebten sich – fast alle. Zumindest jene, die das Echte schätzen. Denn das Bräustüberl und seine Stammgäste haben sich nie verbiegen lassen. Friedlich, bayerisch, zünftig und gemütlich geht es zu, in diesem tegernseeisch-altbayrischen Traditionstempel, der vor allem immer auch ein (H)Ort der wahren Kommunikation von Mensch zu Mensch war, bei der man sich anschaut und anlacht, ohne Unterschied des Geldbeutels, des Titels, der Herkunft und der Religion.

1822

1822

Hoher Besuch am Tegernsee: Kaiser und Zar beim König Im Oktober 1822 empfing König Max I. Joseph von Bayern hohen Besuch am Tegernsee: Kaiser Franz I. von Österreich und Zar Alexander I. von Russland machten hier Weltpolitik – bevor sie weiter zum Kongress nach Verona reisten. Am 8. Oktober 1822 wird das Tegernseer Schloss zum Zentrum der Weltpolitik: König Max I. Joseph empfängt Kaiser Franz I. von Österreich und Zar Alexander I. von Russland. Beide Monarchen nutzen den Aufenthalt am Tegernsee zur Vorbereitung auf den bevorstehenden Kongress in Verona, wo Europas Frieden gesichert werden soll. Nach anfänglichen Sorgen wegen der Unterbringung von mehr als 250 Personen gelingt es dem bayerischen Hof, die Gäste prächtig zu unterhalten: Neben Konzerten und Ausflügen sorgt eine spektakuläre Bergbeleuchtung mit riesigen Buchstaben für Kaiser und Zar für Begeisterung. Ein Gedenkstein am „Großen Paraplui“ erinnert künftig an dieses außergewöhnliche Treffen. Nur auf die Idee, mit den hochkarätigen Gästen ins nahegelegene Bräustüberl einzukehren, ist man leider nicht gekommen – was sicher manchem gefallen hätte.  Bräustüberl-Zeitung 108 (2022)
1806

1806

König und Brauherr Bayern wurde Königreich. König Max I. Joseph machte Tegernsee zur Sommerresidenz, übernahm 1817 die Brauerei und das Bräustüberl – und legte so den Grundstein für deren Verbindung zum Hause Wittelsbach.  Am 1. Januar 1806 wurde Maximilian Joseph Bayerns erster König. 1817 erwarb er das ehemalige Kloster Tegernsee samt Brauerei von Freiherr von Drechsel und machte daraus seine Sommerresidenz sowie das „Königliche Braune Brauhaus Tegernsee“. Unter königlicher Führung blühte Tegernsee auf und wurde kulturelles Zentrum sowie beliebter Treffpunkt für Sommerfrischler und Künstler. Die Brauerei wuchs rasch, der Jahresausstoß stieg deutlich, und selbst Königin Caroline engagierte sich für den Betrieb. Bis heute gehört das Bräustüberl als „Herzoglich Bayerisches Brauhaus Tegernsee“ zur Wittelsbacher Familie – und wer Glück hat, trifft dort gelegentlich sogar noch auf deren Mitglieder. Anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Königreich Bayern“ im Jahr 2006 braut das Herzogliche Brauhaus auch ein Jubiläumsbier. Der edle Gerstensaft wurde nach dem ersten bayerischen König und seinem Krönungsjahr „1806 Max I. Joseph“ benannt und ist seitdem im Bräustüberl im Ausschank. Bräustüberl-Zeitung 16 (2006)
1803

1803

Klosteraufhebung Nach der Klosteraufhebung 1803 überstand die Tegernseer Brauerei alle Umbrüche, wandelte sich zum Wittelsbacher Familienbesitz und wurde mit dem Bräustüberl zu einer der bekanntesten Gaststätten Bayerns.  Mit der Klosteraufhebung 1803 verschwand das Kloster Tegernsee – doch die Brauerei blieb bestehen. Nach staatlicher Verwaltung und dem Verkauf an Freiherr von Drechsel ging sie 1817 an König Max I. Joseph, wurde zum „Königlichen Braunen Brauhaus“ und blieb durch Erbfolge im Wittelsbacher Besitz („Herzoglich Bayerisches Brauhaus Tegernsee“). Das Bräu­stüberl entwickelte sich zum populären Treffpunkt für Einheimische und Touristen, die seitdem nach Tegernsee strömen. Heute nimmt es fast den gesamten ehemaligen Brauereitrakt ein und lädt nach dem Besuch der frisch renovierten Pfarrkirche ein, bayerische Lebensart zu genießen – bei Preisen, die sogar noch etwas für den Klingelbeutel übriglassen. Bräustüberl-Zeitung 4 (2004)
1705

1705

Tegernseer in der Sendlinger Mordweihnacht Vor über 300 Jahren zogen mutige Männer aus dem Tegernseer Tal in die Schlacht bei Sendling, um Bayern von der kaiserlichen Besatzung zu befreien – 109 bezahlten mit ihrem Leben. Am 25. Dezember 1705 kam es vor den Toren Münchens zur verheerenden „Sendlinger Mordweihnacht“. Mehr als 1000 Aufständische aus Oberbayern starben bei dem Versuch, Bayern von den kaiserlichen Truppen zu befreien. Unter den Toten waren 109 Männer aus dem Tegernseer Tal. Obwohl ihr Einsatz chancenlos war, blieb ihr Andenken bis heute lebendig: Ein berühmtes Votivbild in der Egerner Pfarrkirche, eine Gedenktafel in der ehemaligen Klosterkirche Tegernsee und das monumentale Denkmal in Waakirchen erinnern an ihr Opfer.  Der Tegernseer Veteranen- und Kriegerverein ließ 1898 die Namen der Toten aus Tegernsee und Wiessee auf einer Gedenktafel in der ehemaligen Klosterkirche (an der Rückwand des rechten Seitenschiffs) verewigen.  Im Bräustüberl, damals wie heute ein Treffpunkt der Talbewohner, bleibt ihre Geschichte Teil der regionalen Identität. Foto: Herbert Thiess, Wikipedia. Die Sendlinger Bauernschlacht 1705, Detail aus dem Fresko von Wilhelm Lindenschmit d. Ä. an der alten Pfarrkirche in Sendling. Bräaustüberl-Zeitung 13 (2005)
1678

1678

Der Erfinder des Bräustüberls: Abt Bernhard Wenzl Ohne ihn gäb’s kein Bräustüberl: Der barocke „Brau-Abt“ von Tegernsee holte das Bier ans Kloster – und schuf damit eine Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Der 57. Abt des Klosters Tegernsee, Bernhard Wenzl, legte mit dem Neubau eines Brauhauses den Grundstein für das heutige Bräustüberl. Mit dem Torhaus (später Geistliches Herrenhaus, ein bis heute bestehendes Gebäude an der Uferpromenade, in der Nähe des Bootsverleihs) beginnt der barocke Neubau der Tegernseer Klosteranlage. Abt Bernhard Wenzl (1637–1714) war nicht nur ein Mann des Glaubens, sondern auch ein geschickter Unternehmer im Mönchsgewand. Ursprünglich ein einfacher Bauernsohn aus Henndorf bei Salzburg, brachte es Bernhard dank Begabung, Frömmigkeit und Engagement bis zum Abt des Klosters Tegernsee (1673–1700). Seine größte Leistung: Er sicherte 1675 das wertvolle Brau- und Ausschankrecht für das Kloster und schuf damit die Basis für den heutigen Erfolg der Tegernseer Brauerei samt Bräustüberl.  Mit der Einnahmequelle „Bierverschleiß“ finanzierte er nicht nur das Bier, sondern auch monumentale Bauten wie die barocke Umgestaltung der Klosteranlage und der Klosterkirche. Der Chronist lobte diese kluge Entscheidung als „gloriose Tat“. Abt Bernhard Wenzls Einfluss reichte weit über das Tal hinaus, vom Kirchenbau bis zur Gründung der Bayerischen Benediktinerkongregation. Nach fast drei Jahrzehnten erfolgreicher Amtszeit zog sich Bernhard zurück und starb 1714. Sein lebendiges Vermächtnis bleibt unvergessen – und jeder Schluck Tegernseer Bier ist ein kleiner Dank an den klugen Abt Bernhard. Ursprünglich gebraut für Gäste und Untertanen, war das Bier nicht für die Mönche selbst bestimmt – diese bevorzugten weiterhin Wein aus eigenen Gütern. Nach der Aufhebung des Klosters 1803 gelangte die Brauerei in staatlichen Besitz und wurde 1817 Eigentum von König Max Joseph I., wodurch es zum „Königlich Braunen Bierbrauhaus Tegernsee“ wurde. Später ging es an Herzog Max in Bayern über. Heute bewahren die Wirtsleute und ihre Stammgäste die einzigartigen Traditionen und sorgen dafür, dass das Bräustüberl ein beliebter Treffpunkt bleibt – getreu den Worten Eugen Roths, der es treffend zusammenfasste: „Wer dort nicht eine Maß – oder mehr – getrunken hat, der hat noch nicht einmal die niederen Weihen als Kenner bairischer Lebensart empfangen." Bräustüberl-Zeitung 123 (2025)
1675

1675

Bier fürs Bräustüberl Am 22. Februar 1675 holte Abt Bernhard Wenzl die begehrte Konzession für den „Bierverschleiß“ nach Tegernsee – der Beginn einer 350-jährigen Erfolgsgeschichte des Bräustüberls, das bis heute Gäste aus aller Welt anzieht.  22. Februar 1675 – die Jahreszahl auf der Gedenktafel neben der Schänke führt in die Regierungszeit von Tegernsees großem Abt Bernhard Wenzl, der aus der Nähe von Salzburg stammte und das Kloster Tegernsee von 1673 bis zum Jahr 1700 leitete. „Bernardus Abbas“, der – mit der Jahreszahl MDCLXXX (1680) – auch auf der Mittelsäule gegenüber dem Bräustüberl-Eingang verewigt ist, war es, der auf Anraten seines Cellerars das Braurecht von Holzkirchen nach Tegernsee holte. Dabei ging es keineswegs um den Bierkonsum der Mönche selbst; denn auf den Tischen im Refektorium standen zumeist Erzeugnisse aus den eigenen Weingärten in der Wachau und in Südtirol. Der tüchtige Cellerar mochte sich vielmehr ausgerechnet haben, dass bei einem Betrieb in Eigenregie das Kloster den Gewinn nicht mehr mit einem Betreiber teilen müsste und die Brauerei so einen merklichen Beitrag zu den Kosten des Klosterbaus leisten könnte. Gewinnträchtig war dabei für das Kloster der so genannte „Bierverschleiß“, also der öffentliche Ausschank und der Verkauf an die Wirte. Hierüber wiederum hielt die Obrigkeit strenge Aufsicht; denn für das verkaufte Bier war eine Steuer zu bezahlen. Der damals regierende Kurfürst Ferdinand Maria war dem Kloster Tegernsee zwar freundschaftlich verbunden, doch der Staatshaushalt brauchte natürlich trotzdem immer Geld. So brachte es Abt Bernhard „nit ohne Miehe und Unkhossten“ zuwege, das Brau- und Ausschankrecht von Holzkirchen nach Tegernsee zu transferieren. Am 22. Februar 1675 war es soweit: Das Kloster erhielt die ersehnte „Churfürstliche Conzession zum Bierverschleiß“ in Tegernsee. Bräustüberl-Zeitung 8 (2005)

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