Tegernseer in der Sendlinger Mordweihnacht

Vor über 300 Jahren zogen mutige Männer aus dem Tegernseer Tal in die Schlacht bei Sendling, um Bayern von der kaiserlichen Besatzung zu befreien – 109 bezahlten mit ihrem Leben.

Am 25. Dezember 1705 kam es vor den Toren Münchens zur verheerenden „Sendlinger Mordweihnacht“. Mehr als 1000 Aufständische aus Oberbayern starben bei dem Versuch, Bayern von den kaiserlichen Truppen zu befreien. Unter den Toten waren 109 Männer aus dem Tegernseer Tal. Obwohl ihr Einsatz chancenlos war, blieb ihr Andenken bis heute lebendig: Ein berühmtes Votivbild in der Egerner Pfarrkirche, eine Gedenktafel in der ehemaligen Klosterkirche Tegernsee und das monumentale Denkmal in Waakirchen erinnern an ihr Opfer.

Der Tegernseer Veteranen- und Kriegerverein ließ 1898 die Namen der Toten aus Tegernsee und Wiessee auf einer Gedenktafel in der ehemaligen Klosterkirche (an der Rückwand des rechten Seitenschiffs) verewigen.  Im Bräustüberl, damals wie heute ein Treffpunkt der Talbewohner, bleibt ihre Geschichte Teil der regionalen Identität.

Foto: Herbert Thiess, Wikipedia. Die Sendlinger Bauernschlacht 1705, Detail aus dem Fresko von Wilhelm Lindenschmit d. Ä. an der alten Pfarrkirche in Sendling.